Was ist eine umsatzsteuerliche Organschaft?

Die Organschaft ist ein rein steuerrechtlicher Begriff. Zwei oder mehrere rechtlich selbstständige Unternehmen werden für steuerliche Zwecke zu einer Einheit zusammengefasst. Eine Organschaft gibt es im Bereich der Körperschaftsteuer, der Gewerbesteuer und auch bei der Umsatzsteuer.

Wann liegt eine umsatzsteuerliche Organschaft vor?

Kern des Organschaftsverhältnisses ist die finanzielle Eingliederung der abhängigen Organgesellschaft in ein beherrschendes Unternehmen (Organträger, s. BFH vom 18.12.1996, XI R 25/94, BStBl II 1997, 441). Diese liegt dann vor, wenn dem Organträger die Mehrheit der Stimmrechte zusteht (§ 14 Abs.

Wann besteht eine Organschaft?

Der Begriff der Organschaft Bei einer Organschaft bestehen mindestens zwei zivil- bzw. gesellschaftsrechtlich selbständige Betriebe, bei denen eine wirtschaftliche Abhängigkeit vorliegt.

Ist ein Konzern eine Organschaft?

Alle Kapitalgesellschaften (AG, GmbH) und die Kommanditgesellschaft auf Aktien kommen nach den §§ 14, 17 KStG als Organgesellschaft in Betracht. In der Praxis werden die Organgesellschaften aber in aller Regel als GmbH geführt.

Wer kann Organgesellschaft sein Umsatzsteuer?

Eine Organschaft für Zwecke der Umsatzsteuer (§ 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG) führt dazu, dass nur ein Unternehmer im Sinne des UStG vorliegt. 2 UStG können nur juristische Personen Organgesellschaften sein.

Wer kann Umsatzsteuerlicher Organträger sein?

Danach kann Organträger ein gewerbliches Unternehmen als Einzelunternehmen einer natürlichen Person, der Gewerbebetrieb einer Personengesellschaft (Mitunternehmerschaft i.S.d. § 15 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 EStG) oder der Betrieb einer nicht von der KSt befreiten Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse sein.

Wer kann alles Organgesellschaft sein?

Nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG können nur juristische Personen Organgesellschaften sein. Nach Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs gelten im Sinne dieser Bestimmung des Umsatzsteuergesetzes auch Personengesellschaften in der Rechtsform der GmbH & Co.

Wie funktioniert eine Organschaft?

Bei der Organschaft handelt es sich um einen rein steuerrechtlichen Begriff. Dabei fasst man zwei oder mehr rechtlich eigenständige Unternehmen für steuerliche Zwecke zusammen, sodass eine Einheit entsteht. Steuerliche Organschaften existieren in Bereichen der Umsatz-, Körperschafts- und Gewerbesteuer.

Was ist ein Konzern einfach erklärt?

Lexikon: Konzern. Oft meint man mit Konzernen einfach größere Unternehmen im Allgemeinen. In der Wirtschaft spricht man aber genau genommen erst dann von einem Konzern, wenn sich mehrere Firmen oder große Betriebe zusammenschließen und eine gemeinsame Leitung haben. Die Leitung eines Konzerns wird auch Vorstand genannt …

Was ist ein Organgesellschaft?

steuerrechtlicher Begriff: Kapitalgesellschaft, die finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch in ein anderes Unternehmen (Organträger) eingegliedert ist.

Wer kann alles Organträger sein?

Organträger. Organträger kann eine unbeschränkt steuerpflichtige natürliche Person, eine nicht steuerbefreite Körperschaft, Personenvereinigung oder Personengesellschaft sein.

Was bedeutet das Unternehmen ist Organträger?

steuerrechtlicher Begriff für ein Unternehmen mit beliebiger Rechtsform (z.B. Kapitalgesellschaft, Personengesellschaft, Einzelkaufmann), in das eine Organgesellschaft wirtschaftlich, finanziell und organisatorisch eingegliedert ist.

Wann beginnt die umsatzsteuerliche Organschaft?

Im Gegensatz zur körperschaft- und gewerbesteuerlichen Organschaft ist nicht erforderlich, dass eine bestimmte zeitliche Voraussetzung erfüllt ist. Die umsatzsteuerliche Organschaft beginnt, wenn alle Eingliederungsvoraussetzungen erfüllt sind, wobei dies auch im Laufe eines Kalenderjahres erfolgen kann.

Was ist die Hauptanwendung der umsatzsteuerlichen Organschaft?

Hauptanwendungsfall der umsatzsteuerlichen Organschaft ist die Vermeidung von Belastungen mit nicht abzugsfähiger Vorsteuer durch steuerfreie Augangsumsätze der Gesellschaft. Durch eine Organschaft kann eine Einheitlichkeit der Leistungen erreicht werden. Weitere Vorteile sind im Bereich der Finanzierung und Liquidität zu sehen.

Was ist die grunderwerbsteuerliche Organschaft?

Die grunderwerbsteuerliche Organschaft. Anders als bei der umsatzsteuerlichen, körperschaftsteuerlichen oder gewerbesteuerlichen Organschaft werden durch das Begründen einer grunderwerbsteuerlichen Organschaft keine Steuervorteile erzielt. Die Unternehmen eines Organkreises bleiben grunderwerbsteuerrechtlich selbständige Rechtsträger.

Was ist eine ertragssteuerliche Organschaft?

Eine Organschaft gemäß dem Umsatzsteuergesetz liegt vor, wenn eingegliedert ist. Entgegen der ertragssteuerlichen Organschaft muss kein Gewinnabführungsvertrag vorliegen – ebenso ist nicht erforderlich, dass die drei inneren Merkmale (finanziell – wirtschaftlich – organisatorisch) gleichermaßen stark ausgeprägt sind.